Wenn ich den Steinbacherhof besuche, dann bin ich diebisch.
Ich komme in bester Absicht, doch wenn ich irgendwann wieder zuhause bin fällt mir auf, dass meine Taschen prall gefüllt sind – mit Dingen die ich zuvor noch nicht besessen habe, die ich noch nicht kannte oder aber mit Dingen, die ich sehr wohl schon mit mir herumgetragen habe, derer ich mir aber nicht bewusst war.
Es folgt eine unvollständige Liste dieser Dinge:
- Geöffnete Augen für die klitzekleinen Dinge mit der riesengroßen Wirkung
- Die Erfahrung wie sich ein Tierrücken anfühlt, wenn ich ganz sanft darüber streichle
- Das “ganz bei mir”-Sein zu spüren und zu erkennen, dass ich okay und gut bin, so wie ich bin
- Sehen und Fühlen zu können, dass auch mein Gegenüber okay und gut ist, so wie es ist
- Die Erfahrung, dass es unzählige Möglichkeiten gibt miteinander zu kommunizieren und, dass Blicke manchmal tatsächlich mehr sagen als Worte
- Zu Sehen und weiterzutragen, was Inklusion bedeutet und wie sie gelebt werden kann
- Die Einsicht, dass meine eigenen Grenzen wichtig sind und von meinem Gegenüber geachtet werden
- Das Gefühl Liebe entgegengebracht zu bekommen und Mensch und Tier selbst mit Liebe zu begegnen
Das Schöne bei dieser Form des Diebstahls – Ich kann die Sachen nicht wieder zurückbringen, aber weitergeben kann ich sie.
Danke für die viele berührende und schöne Momente, die mich als Kind und Jugendliche geprägt und auch heute noch große Wirkung auf mich haben.
Greta Hanten